07/03/2023 • 5 min gelesen

Women@Work: Teil 5

Ein Interview mit Faye Hugo

von Adithi Khandadai and Nishtha Bali

Wer ist Faye Hugo? Finden Sie sie auf LinkedIn.

Fayes Leidenschaft für Kreativität und das Lösen von Problemen veranlasste sie dazu, eine Karriere im Bereich Architektur einzuschlagen. Bedingt dadurch, dass sie in Singapur, Hongkong und Vietnam lebte und arbeitete, verfügt sie über ein einzigartiges Verständnis von Arbeitsplatzkultur, Menschen und Geschäftlichem. Hierdurch lernte sie, Herausforderung mit Neugier anzugehen und Design Thinking zum Erkennen von Chancen und Ausführen von Lösungen einzusetzen.

Nachdem sie vor Kurzem in ihr Heimatland, die Philippinen, gezogen ist, stellt sich Faye nun dem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld und genießt ruhige Sonntage sowie entspannende Spaziergänge mit ihrem Ehemann und ihrem Hund „Monday“.

Wie sah dein bisheriger Werdegang im Bereich Architektur aus?

Ich habe mich immer als eine Konstrukteurin betrachtet. Im Laufe der Jahre habe ich einen Weg gefunden, meine Leidenschaft für soziales Unternehmertum mit meiner Leidenschaft für Architektur zu verbinden. Ich kann mich glücklich schätzen, mit Menschen umgeben gewesen zu sein, die mich dazu inspiriert haben, meinem Herzen zu folgen.

Bereits in einem frühen Stadium meiner Karriere habe ich von Kolleginnen und Kollegen gelernt, am Arbeitsplatz authentisch aufzutreten, mein wahres Ich anzunehmen und keine Angst davor zu haben, Fehler zu begehen. Diese Mentoren haben meine Persönlichkeit in bedeutendem Maße geprägt.

Was war deiner Meinung nach deine beste berufliche Entscheidung?

Rückblickend war eine meiner besten Entscheidungen, Singapur zu verlassen. Auch wenn ich dort karrieretechnisch „aufgewachsen“ bin, hatte ich das Gefühl, dass ich eine Veränderung und einen Push brauchte. Ich zog für zwei Jahre nach Hongkong und ging anschließend nach Vietnam, weil mich die dortige Start-up-Szene sehr interessierte.

Während meiner Zeit dort lernte ich, die Furcht und Begeisterung zu akzeptieren, die mit dem Beschreiten unbekannter Pfade verbunden sind. Am Ende klappten die Dinge nicht wie gewünscht, aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass es kein Fehlschlag war. Es war eine großartige Erfahrung.

Sie gab mir den Mut, meine Start-up-Ideen auf den Philippinen umzusetzen. Dies ist mein Heimatland und ich bin mit der gesamten Umgebung vertraut, sodass ich diesmal besser dazu in der Lage war, die Risiken zu mindern. Die Idee war über die letzten fünf Jahre in meinem Kopf gereift, und nichts von dem wäre Realität geworden, wenn ich meine Komfortzone nicht verlassen hätte.

„Ich habe mich immer als eine Konstrukteurin betrachtet. Im Laufe der Jahre habe ich einen Weg gefunden, meine Leidenschaft für soziales Unternehmertum mit meiner Leidenschaft für Architektur zu verbinden.“

Faye Hugo

Berichte uns von deiner Start-up-Idee.

Wir bauen preisgünstige Unterkünfte für Wanderarbeiter, die in Städten wohnen. Menschen, die aus ländlichen Gegenden auf der Suche nach neuen Möglichkeiten in die Stadt ziehen, haben sehr wenige Unterkunftsoptionen, die sie sich leisten können. Unsere Idee besteht darin, Schiffscontainer umzubauen und sie in Wohnbereiche umzugestalten, die zwar nur einen kleinen Schlafbereich haben, ansonsten jedoch gut ausgestattet sind. Wir möchten der Community helfen und den Menschen ein Zugehörigkeitsgefühl verleihen. Gegenwärtig arbeiten wir an unserem Pilotprojekt, mit dem wir beweisen wollen, dass das Konzept funktioniert. Wenn wir die entsprechende Finanzierung erhalten, möchten wir das Projekt auf andere Städte in Südostasien ausdehnen.

Welche Herausforderung musstest du meistern?

Einige der größten Herausforderungen, die ich meistern musste, lagen in mir selbst. Zum Beispiel: Selbstzweifel überwinden, meine Fehler und meine menschliche Seite akzeptieren. Ich habe begriffen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Das macht dich nur menschlicher und authentischer.

Man sagt, Frauen müssten sich mehr anstrengen, um am Arbeitsplatz wahrgenommen zu werden. Stimmst du dem zu und hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Dem kann ich nicht zustimmen. Wir versuchen, Dinge voneinander zu trennen, indem wir sie in verschiedene Schubladen stecken – sei es Geschlecht, Ethnie oder Hautfarbe. Es ist schwierig, die Welt in solchen Kategorien zu betrachten, da alle unsere Erfahrungen letztendlich ein Gemenge vieler verschiedener Aspekte sind. Ich glaube nicht, dass ich persönlich Nachteile hatte, die darauf beruhten, dass ich eine Frau bin.

Ich kann nur folgenden Rat geben: Sei ganz du selbst und bringe deine Persönlichkeit zum Ausdruck – dann werden dich die Menschen am Arbeitsplatz und anderswo auch entsprechend wahrnehmen.

Wie sah deine Erfahrung mit Mentoren aus?

Ich bin eine offene Person und dazu bereit, von Menschen zu lernen, die ich bewundere. Du brauchst einen Mentor für alle Lebenssituationen. Es gibt nicht den einen Mentor, der dich vom Anfang bis zum Ende begleitet, sondern es bedarf vieler Mentoren für die vielen unterschiedlichen Aspekte deines Lebens. Generell wollen Menschen, die Erfahrung haben, ihr Wissen teilen, und das mit jemandem, der ihre Zeit wert ist. Sei ihrem Rat würdig, zeige kindliche Neugier und sei offen für Neues.

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Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Ich würde mich dazu anzuhalten, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören und keine Angst davor zu haben, Fehler zu begehen. Wenn ich mich nicht um die Meinung anderer gekümmert hätte, wäre ich bereits zu einem früheren Zeitpunkt Risiken eingegangen. Es wird einem bereits von jung auf gesagt, was von einem erwartet wird, und deshalb haben wir eine natürliche Neigung, dies auch zu tun. Es bedarf viel Mut und Erfahrung, um dem zu widerstehen und sich zu sagen: „Ich bin ich selbst und möchte herausfinden, was ich mit meinem Leben machen möchte.“

Schätze die Kontakte, die du jetzt knüpfst. Dies sind die Kontakte, die dich überallhin begleiten werden. Ich treffe mich immer noch mit Menschen, die ich zu Beginn meiner Karriere kennengelernt hatte, um mich inspirieren zu lassen, Energie aufzunehmen oder um miteinander zu reden, wenn ich mich schlecht fühle. Umgib dich mit positiven Menschen und einem förderlichen Umfeld. Dies wird dir helfen, nachzusinnen und zu wachsen.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Ich möchte effizient gestalten und hierbei einen Ansatz verfolgen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Etwas, was Menschen das Leben erleichtert. Als Gestalterinnen und Gestalter haben wir die Macht, das Leben von Menschen zu ändern, indem wir gute Arbeit verrichten.

Ich hoffe, dass ich in fünf Jahren eine positivere Wirkung erzielt haben werde. Viele Menschen messen Erfolg an etwas wie Geld, der Position oder Macht. Ich messe Erfolg nicht auf diese Weise. Während der Pandemie habe ich viel darüber nachgedacht, was für mich bedeutungsvoll ist und woran ich mein Leben messen könnte. Für mich lautet die Antwort darauf, wie vielen Menschen ich ein besseres Leben ermöglicht habe.

Wir hoffen, dass Sie Faye genauso inspiriert hat wie uns. Wenn Sie andere Frauen kennen, die, unabhängig von der Phase ihrer Karriere, einen interessanten Werdegang am Arbeitsplatz, im Bereich Immobilien oder Architektur haben, können Sie sich gerne auf LinkedIn an Adithi Khandadi und Nishtha Bali wenden.

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