Warum Sie die Bedeutung anderer Orte als Arbeitsplatz nicht unterschätzen sollten

Die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert sich. Im vergangenen Jahr haben wir an einem weltweiten Experiment teilgenommen, bei dem es darum ging, von zu Hause aus zu arbeiten. In dieser Zeit haben wir alle herausgefunden, was wir brauchen, um bestmöglich arbeiten zu können. Wir haben gemerkt, dass wir auch außerhalb des Büros arbeiten können, dass wir das Büro aus bestimmten Gründen jedoch nach wie vor brauchen. Aus diesen Erkenntnissen hat sich die Entwicklung hin zu einem hybriden Arbeitsmodell ergeben, das durch ein „Von überall aus arbeiten“-System unterstützt wird – ein System, das aus Büro, Zuhause und anderen vernachlässigten Orten besteht.

Andere Orte, also Orte, an denen wir neben dem Büro oder Homeoffice arbeiten, sind nicht neu. Neu ist lediglich, dass die Arbeitgeber*innen ihnen jetzt mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie haben herausgefunden, dass die Arbeit an anderen Orten zahlreiche Vorteile mit sich bringt.

Was einen anderen Ort ausmacht
Ein wesentliches Merkmal von anderen Orten ist, dass weder der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer Eigentümer ist. Es handelt sich um neutrale – und oft inspirierende – Orte, an denen die Ablenkungen des Büros und des eigenen Zuhauses wegfallen. Denken Sie an Cafés, Lobbys, Gemeinschaftsräume, Parks und Co-Working-Spaces.

Warum Menschen dort arbeiten
Ein Hauptgrund, warum Menschen an anderen Orten arbeiten, ist, dass sie dort ungestört sind. Die Möglichkeit, ungestört arbeiten zu können – also ohne Kollegen, Familienmitglieder, Erinnerungen an andere Projekte oder die Aktivitäten der anderen – kann einen großen Unterschied in der Produktivität der Mitarbeiter*innen ausmachen.

Darüber hinaus bietet die Arbeit außerhalb des Büros den Arbeitnehmer*innen die Möglichkeit, in einem sozialen Umfeld Kontakt zu anderen Gleichgesinnten herzustellen. Vielleicht geht ein Mitarbeiter donnerstags öfter in ein Café, weil sich dort eine Gruppe von Gamern trifft, mit denen er sich gerne unterhält und von deren Anwesenheit er sich inspirieren lässt. 

Gruppen nutzen andere Orte häufig, um sich mit einem bestimmten Problem zu befassen. Die Arbeit ohne die Störungen und Unterbrechungen im Büro hat für die Teamarbeit zwei Vorteile. 

Teams können sich länger auf ein Problem konzentrieren, was unterschiedliche Denkansätze fördert. Denken Sie daran, welche Erfahrungen Sie selbst gemacht haben: Werden gute Ideen eher zuerst auf einer Papierserviette festgehalten oder auf einem Whiteboard in einem Konferenzraum? Andere Orte können den richtigen Anreiz für die Aktivität bieten, z. B. ein Brainstorming oder die Entwicklung einer Idee.

 

Was andere Orte Menschen bieten
Was also macht andere Orte zu beliebten, vorübergehenden Arbeitsplätzen? Eigentlich sind es sogar mehrere Dinge. In der Wissenschaft werden sie als Affordanzen bezeichnet. Eine Affordanz ist eine Eigenschaft eines Raums, die zu einer bestimmten Handlung anregt.

Schauen wir uns die kognitiven Affordanzen an und beginnen mit der Isolierung – der Art und Weise, wie wir mit irrelevanten und relevanten Reizen umgehen. An anderen Orten gibt es keine optischen Erinnerungen an andere Aufgaben, sodass wir uns auf eine wichtige Aufgabe konzentrieren können. Sie isolieren die Arbeitnehmer*innen, indem sie ihnen helfen, nicht relevante Informationen auszublenden. Wenn wir in einem Café arbeiten, in dem ständig viel los ist, weiß das Gehirn, dass das, was im Hintergrund vor sich geht, nicht wichtig ist. Menschen können an anderen Orten gut arbeiten, weil ihr Gehirn die Umgebungsgeräusche ausblendet, sodass sie sich ganz auf die vorliegende Aufgabe konzentrieren können. 

Ein weiterer kognitiver Vorteil anderer Orte ist die Möglichkeit, private Gespräche zu führen und sich mit anderen zu treffen, die normalerweise nicht im Büro sind. 

Zudem verbessern andere Orte das Wohlbefinden der Arbeitnehmer*innen. Sie bieten den Menschen die Möglichkeit, draußen zu sein und die Natur zu erleben, sich von einer neuen Umgebung inspirieren zu lassen und selbst zu entscheiden, wo sie arbeiten möchten. Darüber hinaus tragen andere Orte dazu bei, Verbundenheit zwischen den Kollegen zu schaffen und Verbindungen zu stärken, die sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken.

Denken Sie bei der Raumgestaltung auch an andere Orte
Andere Orte sind aus dem „Von überall aus arbeiten“-System nicht mehr wegzudenken. Jedes Unternehmen, das sie bei der Wahl seines Bürostandorts oder der Gestaltung eines Büros außer Acht lässt, verpasst eine hervorragende Gelegenheit, die kognitive Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden seiner derzeitigen und künftigen Mitarbeiter*innen zu fördern.

 

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