20/06/2023 • 4 min gelesen

Design für Inklusion

Klares Arbeitsplatzkonzept

von Haworth, Inc.

Ob gewollt oder nicht, die Arbeitsplatzgestaltung spricht eine Sprache, die Aufschluss über Kultur, Normen und Bekenntnis zum Wohlbefinden gibt. Menschen, die diese Sprache verstehen, haben keinerlei Schwierigkeiten oder Mühe, einen Raum zu nutzen und sich in ihm zurechtzufinden. Sie sind ohne Weiteres in der Lage, andere Menschen und die Ressourcen zu finden, die sie zum effektiven Arbeiten benötigen. Wir nennen dies die „Verständlichkeit“ des Arbeitsplatzes.

 

Verständliches Design an Arbeitsplätzen

Verständliches Design beinhaltet einen Grundriss, in dem sich alle leicht orientieren können und der von allen verstanden wird, mit visuell angegebenen Zugängen überall im Raum und nach draußen, mit Orientierungspunkten, die den Menschen helfen, sich zurechtzufinden, und mit Einzel- und Gruppenräumen, die ihren Verwendungszweck schon durch ihr inklusives Design vermitteln.

Ein unverständlicher Raum sendet eine unterschwellige Botschaft aus, die besagt: „Du kannst diesen Raum nutzen, aber er ist nicht wirklich für dich gedacht.“ Ein unverständlicher Raum kann zu einer Situation führen, in der „Zugehörigkeit und Ausgeschlossensein“ einander gegenüberstehen, wenn es um den Zugang zu „weichen“ Ressourcen geht, die das Büro bietet, wie Beziehungen, Sozialkapital und Einfluss. Der Raum kann ungewollt die Inklusion und Gleichstellung für einige Gruppen beeinträchtigen. Für manche kann dies zudem ein potenziell schädliches, höheres Stressniveau zur Folge haben.

Die Beraterin für Inklusion und Verhaltenswissenschaftlerin Dr. Pragya Agarwal erklärt in einem Artikel für Forbes: „Bei inklusivem Design geht es vor allem darum, die Benutzer in den Mittelpunkt des Designprozesses zu stellen, es geht um Benutzerfreundlichkeit und Effizienz. Eine Verringerung von Aufwand und Ausgrenzung schafft einen Arbeitsplatz, an dem mehr Zufriedenheit herrscht.“ Obwohl es unmöglich sei, einen Raum zu gestalten, der für alle perfekt ist, sei es dennoch wichtig, möglichst viele Bedürfnisse zu berücksichtigen, wie sie ergänzend anmerkt. Der beste Weg, dies zu realisieren, ist ein kooperativer Designprozess, bei dem Mitarbeiter*innen beratend hinzugezogen werden. Holen Sie gleich zu Anfang ihren Input ein, lassen Sie sie die Räume ausprobieren und führen Sie eine Auswertung anhand von Feedback und Beobachtung durch.

Es wird geschätzt, dass der Anteil aller Neurominoritäten in der Bevölkerung bei etwa 15–20 % liegt.

Nancy Doyle. Neurodiversity at work: a biopsychosocial model and the impact on working adults. (Neurodiversität bei der Arbeit: ein biopsychosoziales Modell und die Auswirkungen auf berufstätige Erwachsene.) British Medical Bulletin. 2020.

Verständlichkeit unterstützt neurodiverse Personen 

Für neurodiverse Personen ist Verständlichkeit am Arbeitsplatz besonders wichtig. In einem Artikel des British Medical Bulletin heißt es: Schätzungen, dass 15–20 % der Bevölkerung neurodivers sind, sind durchaus realistisch – eine beträchtliche Minderheit. Arbeitsplätze können derart gestaltet werden, dass sie den besonderen Bedürfnissen neurodiverser Mitarbeiter*innen gerecht werden. 

In einem Artikel der Zeitschrift Work Design Magazine über Design für Neurodiversität und Inklusion wird darauf hingewiesen, dass neurodivergente Personen über eine Sensibilität für Licht, Geräusche und Gerüche verfügen können, und zwar neben der unterschiedlichen Art und Weise, wie sie mit anderen interagieren. Die Gestaltung einer Vielfalt von Räumen, die die Auswirkungen dieser Sensibilitäten berücksichtigen, und sogar die Auswahl der Farben können einen großen Unterschied bewirken.

Ein verständlicher Raum zeichnet sich durch eine gemeinsame Sprache der Absicht aus, die Gleichstellung beim Zugang zu Ressourcen, ein Gefühl des persönlichen Komforts und ein gemeinschaftliches Verständnis für alle Menschen bietet – für jene mit sichtbaren und unsichtbaren Unterschieden – und insbesondere für Menschen mit einem geschärften Bewusstsein und einer erhöhten Sensibilität für ihre Umgebung, wenn sie an veränderte hybride Arbeitsplätze zurückkehren.

Die Verwendung universeller oder inklusiver Designkonzepte kann dazu beitragen, dass alle ihren vollen Beitrag leisten und Erfolg haben. Dazu gehören:

•    Eine Auswahl an Räumen und Hilfsmitteln bereitstellen
•    Vermeidung unnötiger Komplexität und Handhabung von Objekten am Arbeitsplatz
•    Anordnung von Hilfsmitteln, Begleitmaterial und Informationen nach Wichtigkeit
•    Bildliche, verbale oder taktile Präsentation wichtiger Informationen
•    Bereitstellung einer Vielfalt von Techniken oder Geräten, die von Menschen mit sensorischen Beeinträchtigungen verwendet werden können
•    Eine Anordnung von Elementen, die körperliche Risiken und Barrieren ausschließt
•    Warnen vor potenziellen Risiken und ausfallsichere Funktionen bieten
•    Sicherstellen, dass die Hilfsmittel effizient und bequem mit einem Minimum an Wiederholungen und körperlicher Anstrengung verwendet werden können
•    Eine klare Sichtlinie zu den wichtigen Elementen und das Halten von Hilfsmitteln in Reichweite eines sitzenden oder stehenden Benutzers
•    Schaffung von ausreichendem Platz für Hilfsmittel oder persönliche Unterstützung.

„Wenn wir Fortschritte erzielen, wird der virtuelle Arbeitsplatz ein Teil des Ökosystems der Arbeit sein. Führungskräfte müssen daran arbeiten, die Unternehmenskultur sowohl im Büro als auch im virtuellen Arbeitsleben zu unterstützen.“

Brad Burrows

Strategiemanager und leitender Arbeitsplatzstratege bei Haworth Nordamerika

Förderung der Kultur für Mobilarbeit

Da mehr Menschen als je zuvor im Homeoffice tätig sind, bietet uns diese Zeit die Gelegenheit, Inklusion und kulturelle Normen auch für die Mobilarbeit neu zu bewerten.

„Ein Raum ist nur eine Komponente dessen, wie ein Unternehmen seine Kultur widerspiegeln kann“, meint Carolina Roa, leitende Arbeitsplatzstrategin bei Haworth. „Aber es gibt noch andere Komponenten, die die Kultur widerspiegeln können, wie Führungsstil, Verhaltensweisen, Zusammenarbeit, Richtlinien und mehr. Diese Aspekte kommen auch bei der Mobilarbeit zum Tragen. Unternehmen werden mehr Wert auf solche Aspekte legen müssen als nur auf den Raum.“

Brad Burrows, Strategiemanager für Nordamerika und leitender Arbeitsplatzstratege bei Haworth, fügt hinzu: „Im Büro sind persönliche Bestätigung und Verhaltensweisen greifbar, und wir messen uns an unseren Freunden und Kollegen, um Erfolg oder Misserfolg am Arbeitsplatz zu bewerten. Bei der Mobilarbeit indes liegt der Schwerpunkt auf virtueller Zusammenarbeit. Dies zu managen, ist viel aufwändiger, weil es erheblich schwerer ist, Mitarbeiter*innen Zuspruch zu geben. So fangen sie an, an sich selbst und ihren Fähigkeiten zu zweifeln.“

Wie im Büro haben auch Mitarbeiter*innen im Homeoffice unterschiedliche Lebenserfahrungen. Es ist von großer Bedeutung, das gleiche Gefühl der kulturellen Inklusion und der persönlichen Wertschätzung zu vermitteln, wie es Beschäftigte im Büro erleben. Einige Aspekte, die dazu beitragen können, dass sich Menschen bei der Mobilarbeit zugehörig fühlen, umfassen:

•    Sicherstellen, dass alle mit der Technologie ausgestattet sind, die sie die für die Zusammenarbeit und den Kontakt untereinander benötigen.
•    Bezuschussung von Homeoffice-Produkten.
•    Festlegen von Normen unter Kollegen für regelmäßig stattfindende virtuelle Meetings oder Lagebesprechungen.
•    Einplanen von Zeit für ungezwungene Gespräche, um wieder auf dem Laufenden zu sein, mit welchen Themen sich die anderen beschäftigen.

Die Lärmbelästigung ins Gleichgewicht bringen

Das Lärmmanagement an hybriden Arbeitsplätzen stellt eine Herausforderung dar. Haworth und seine Partner sind für Sie da.

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